Exkursion in die Männerberatung
Am Donnerstag, 10.03.2016, besuchten wir im Rahmen des Sozialmanagement-Unterrichts bei Frau Prof. Alvarado-Dupuy die Wiener Männerberatung im 10. Bezirk. Diese Einrichtung ist eine Familienberatungsstelle, die unter anderem auch forensische Psychotherapie anbietet.
Wir wurden sehr freundlich von Herrn Seppelt in Empfang genommen. Mir gefiel besonders, dass wir ihn wirklich alles fragen konnten, was wir wollten und dass es keine angespannte, langweilige Stimmung gab. Ich habe ihm gerne zugehört und seine Erzählungen wurden von Satz zu Satz spannender. Ich kannte die Institution davor nicht, also war ich interessiert, mehr über die Organisation und Herrn Seppelts Arbeit zu erfahren. Hier muss ich sagen, dass ich sehr großen Respekt vor ihm habe, da ich mir gar nicht vorstellen kann (oder möchte), wie viele abartige Geschichten er gehört und mit welchen Menschen er schon zu tun gehabt hat. Aber vielleicht hat mich auch genau dieser Faktor an dem Vortrag gereizt. Teilweise habe ich sogar eine richtige Gänsehaut bei all diesen Vorstellungen bekommen.
Ich war überrascht, wie viele Angebote und Bereiche die Organisation bereitstellt und ich kann mich gar nicht entscheiden, welcher der interessanteste für mich ist, weil die Arbeit extrem breit gefächert und so unterschiedlich ist. Während Herr Seppelt davon erzählt hat, bin ich an seinen Lippen gehangen und ich denke nicht, dass ich die Einzige war. Überrascht hat mich auch die Gründungsgeschichte der Organisation, weil man sehen konnte, was entstehen und was man erreichen kann, wenn man ein Ziel vor Augen hat und sich dahinterklemmt, obwohl man zuerst nicht mit so einem positivem Ergebnis rechnet.
Besonders die selbsterlebten Fallbeispiele, die uns nähergebracht wurden, haben mein Interesse geweckt, weil man gesehen hat, wie viele unterschiedliche Schicksale, Lebenswege, Menschen es gibt. Abgesehen davon, finde ich es richtig, dass es eine Einrichtung dieser Art gibt, da es in den meisten Fällen nicht hilft, Täter einfach einzusperren, da die meisten eine individuelle Therapie benötigen.
Obwohl ich die Organisation, wie schon erwähnt, vor dem Gastvortrag nicht kannte, wurde in mir während des Besuches die fixe Idee geweckt, in dieser Einrichtung ein Sommerpraktikum zu machen. Am selben Tag habe ich noch meine Bewerbungsunterlagen abgeschickt. Ich denke auf Grund von persönlichen Erfahrungen, dass es das Richtige für mich wäre und außerdem würde ich in diesen vier Wochen wahnsinnig viel Abwechslung bekommen, jeden Tag etwas Neues erfahren und es wären für mich ganz neue Umstände, die ich kennenlernen würde.
Meiner Meinung nach hätte der Vortrag auch länger sein können, da ich selten so einen umfangreichen und spannenden Einblick in eine Institution bekommen habe. Abgesehen davon habe ich auch einige Fachbegriffe gelernt, womit ich nicht gerechnet hätte. Zusammenfassend kann ich sagen, dass das einer der besten Ausflüge/Gastvorträge war, die wir bis jetzt geplant hatten, da der Fokus auch einmal auf die Männerwelt gelenkt wurde.