Das Wien der 50er-Jahre

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Mid-Century-Vienna-Tour

mit dem Buchautor Tom Koch

Am 9. November 2021 hatte die 5HLA der HLW 19 die einmalige Gelegenheit, mit dem Autor des Buchs „Mid-Century Vienna“, Tom Koch, eine Führung durch die Wiener Innenstadt mitzumachen.

Ein Dankeschön an den liebenswürdigen und motivierenden Tom Koch!

Anbei ein paar Rückmeldungen der Schüler*innen:

Am meisten in Erinnerung ist mir der Wiener Ringturm geblieben. Der Architekt war Erich Boltenstern und der Turm wurde 1955 eröffnet. Mir persönlich hat es sehr gut gefallen, dass uns Tom Koch ohne Unterlagen, nur mit ein paar Bildern, so viel darüber erzählen konnte. Man hat gemerkt, dass er für das Thema brennt und dieses Interesse konnte er durch seine Erzählung an uns, sein Publikum, weitergeben. 

Ich möchte mich ganz herzlich bei Herrn Koch bedanken, dass er sich die Zeit für uns genommen hat und wir eine kostenlose Führung bekommen haben. Diese hat mir sehr gefallen, da ich großes Interesse für das Design der 1950er und 1960er-Jahre habe. Ich konnte sehr viel neues Wissen sammeln. Bis heute wusste ich nicht, dass es am Schottentor eine Tiefgarage gibt, nämlich die WIPARK Votivpark Parkgarage. Die Highlights der Garage sind die integrierte Waschanlage zur Rechten der Garageneinfahrt und Ladestationen. Die geschichtsträchtige Votivpark-Garage wurde in den 50ern zum Hotspot für Kunst im öffentlichen Raum.

Während des Ausflugs mit Herrn Koch habe ich erst realisiert, wie viele kleine Gassen und Ecken ich in Wien noch gar nicht kannte. Unendlich viele Male bin ich daran schon vorbei gegangen, ohne mir etwas zu denken. Das nächste Mal werde ich mich an die Erzählungen erinnern. Außerdem habe ich viele Informationen zu Gebäuden bekommen, die mir zwar ein Begriff waren, die ich aber nicht richtig wahrgenommen habe. Am interessantesten fand ich die Geschichte zum Ringturm: Dieser wurde 1955 nach einem Entwurf des Architekten Erich Boltenstern errichtet. Ursprünglich war geplant, dass auch auf der gegenüberliegenden Seite ein solches Gebäude entstehen sollte. Dieses Vorhaben wurde jedoch nach dem Staatsvertrag nie umgesetzt.  Mir hat die Führung außerordentlich gut gefallen, und ich finde, es ist ein Privileg für die ganze Klasse, in Zeiten der Corona-Pandemie diese Möglichkeit zu haben. Daher nochmals ein großes Dankeschön! 

Am interessantesten fand ich die Geschichte der Mohren Apotheke. Diese ist mir am meisten in Erinnerung geblieben. Sie gehört zu den ältesten Apotheken Wiens (1350 gegründet) und befindet sich seit 1906 in der Wipplingerstraße 12 im 1. Bezirk. Den Architekten/Die Architektin von dem Gebäude in der Wipplingerstraße habe ich mir leider nicht gemerkt und nach Recherche nicht gefunden. Daher besitzt sie bis heute noch die erhaltene Jugendstileinrichtung. Die Heilmittel kamen aus dem Morgenland und aus Afrika – deswegen der Name „Mohren“. Heutzutage ist das Wort allerdings diskriminierend und aus diesem Grund wurde ein Schild mit einer ausführlichen Begründung für den Namen vor dem Geschäft angebracht. Die Besitzerin war jüdischer Herkunft und musste emigrieren.

Ich finde, dass man der kleinen Apotheke so eine interessante und berührende Geschichte nicht ansieht.

Die Führung war sehr interessant und lehrreich. Mir haben die Erzählungen und das Hintergrundwissen sehr gefallen. Ich wusste nicht, dass sich auf dem Dach ein hoher Wetterleuchtturm befindet, der blinkende Lichtsignale für den kommenden Tag anzeigt. 

Am besten an der Führung durch Wien hat mir gefallen, dass ich auf Häuser, Hauswände und Orte aufmerksam gemacht wurde, die mir zuvor noch nie aufgefallen sind. Besonders in Erinnerung ist mir das Haus am Concordiaplatz/Salzgries gefallen, weil es so unscheinbar aussieht und ich mir nicht vorstellen konnte, dass hinter diesem Haus eine Geschichte steckt. Es wurde von den Architekten Hasenöhrl, Fellerer und Wörle gebaut. Dieses Haus wurde von 1953 bis 1958 erbaut. Wörle und Fellerer haben auch das Gänsehäufel entworfen und da ich dort selbst gerne Sommertage verbringe, ist es gut zu wissen, dass es auch zu Mid Century Vienna gehört. Es war sehr interessant, seine Heimatstadt wieder aus einem neuen Blickwinkel gezeigt zu bekommen und ich konnte mir viel Wissen aneignen. Außerdem hat es mich gefreut, dass sich Herr Koch Zeit genommen hat und uns alles ausführlich erklärt und gezeigt hat. 

Persönlich hat mir das 1908 gebaute Naber Kaffee am besten gefallen. Denn das Flair des Lokals hat mich in Mid Century regelrecht reingezogen. Vor allem das Mosaik der Fassade hat mir imponiert. Auch wenn es hin und wieder etwas laut war, habe ich mit großem Interesse zugehört und etwas Neues lernen können.

Mir persönlich hat an der Führung der Aufzug ohne Türen gefallen – er hat mich an die alten Aufzüge aus den Schwarz-Weiß-Filmen erinnert.  

Mein Lieblingsort war die Garage im Schottentor (Votivpark Parkgarage). Erstaunlich ist, dass alles originalgetreu geblieben ist. Dort sind viele spektakuläre Autos zu sehen, u.a. Oldtimer. Das Highlight der Votiv-Garage ist die integrierte Waschanlage. Interessant zu wissen ist, dass die Mietpreise sehr hoch sind. 4,30€/h und 43€/Tag. Jedoch kann man sich das aufgrund der Lage schon denken. Das nenne ich Parken mit Kultur. 

Das Café Naber hat mir auch sehr gut gefallen, von außen wirkte es nicht sehr groß, aber drinnen war nett eingerichtet. Ich habe von dort eine Packung Kaffeebohnen für meine Mutter mitgebracht. Ich finde es ist sehr wichtig, kleine Cafés in Wien zu unterstützen.

Mein Highlight der Tour war definitiv der Wiener Ringturm am Schottenring 30, 1010 Wien. Der Turm wurde von 1953 bis 1955 nach Plänen von Erich Boltenstern innerhalb der Wiener Ringstraße erbaut und befindet sich an der Haltestelle Schottenring der Wiener Linien. Er hat eine Größe von 73m und eine Wetterlichtsäule von 20m. Bis heute lesen einige Bewohner und Bewohnerinnen das Wetter des kommenden Tages über die Wetterlichtsäule ab. Der Ringturm galt als innovatives Projekt für den Wiederaufbau der Stadt, als Zeichen der aufstrebenden Kapitalwirtschaft der westlichen Besatzungszonen und „erhobener Zeigefinger in Richtung der rückständigen, russisch besetzten Zone auf der anderen Seite des Donaukanals“. Das bedeutet, es war ein politisches Statement. Ursprünglich war ein Zwillingsturm auf der anderen Straßenseite geplant, das Projekt wurde aber nicht durchgesetzt. Es gab einen Namenswettbewerb während der Einweihungsfeier mit einem Preisgeld von 2.000 Schilling, so wurde der Name „Wiener Ringturm“ ins Leben gerufen. Die Einweihungsfeier war traditionell und modern, das Staatsopernballett trat sogar auf. Heute ist der Turm die Konzernzentrale der Vienna Insurance Group.